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24.05.2024 Espelkamp | Events | Gesellschaft

In die Welt des Jahrmarkts eintauchen

Automatenmuseum mit neuer Sonderausstellung

Sie sind fester Bestandteil einer jeden Kirmes: die Vergnügungsautomaten. Ganz gleich ob Greif- oder Boxautomat – die Unterhaltungsgeräte haben auch im Zeitalter von künstlicher Intelligenz nichts von ihrer Faszination verloren. Dass dies vor rund 150 Jahren nicht anders war, beleuchtet das Deutsche Automatenmuseum auf Schloss Benkhausen mit einer neuen Sonderausstellung. Unter dem Titel „Komm’se näher, komm’se ran!“ werden 53 Exponate gezeigt, die einst auf den Jahrmärkten begeisterten. Die Ausstellung ist bis Mai 2025 zu sehen.

„Generationen von Menschen verbinden positive Erinnerungen mit den Kirmes-Automaten“, erklärt Sascha Wömpener, Leiter des Automatenmuseums. „Deshalb ist es uns ein Anliegen, dieses kulturelle Erbe aufleben zu lassen und mit einer eigenen Ausstellung zu würdigen.“ Der Besucherandrang zur Eröffnung an Pfingstsonntag gab Wömpener recht: Rund 800 Gäste kamen im Laufe des Tages, um die Ausstellung in Augenschein zu nehmen und den historischen Jahrmarkt auf dem Schlossplatz zu erleben. Neben einem kleinen, fahrradbetriebenen Karussell sorgten eine Jahrmarktorgel, Greifautomat sowie Glücksrad und ein „Hau den Lukas“ für Kinder für Retro-Jahrmarktgefühle. Auch Paul und Karin Gauselmann ließen es sich nicht nehmen, das Event persönlich zu besuchen.

Zu Beginn hatte Sascha Wömpener zunächst die Gäste begrüßt und anschließend mit auf die erste Führung genommen. Boxautomaten, Kraftmesser und Wahrsageautomaten erzählten davon, wie Menschen Ende des 19. Jahrhunderts nach einer kräftezehrenden 60-Stunden-Woche ihr schwer verdientes Geld investierten, um sich auf dem Jahrmarkt unterhalten zu lassen und ein wenig Vergnügen zu finden. Mit dabei war zum Beispiel das elektrisierende Schwein, das vor rund 120 Jahren in Frankreich die Aufmerksamkeit erregte. Mit dem Einwurf eines zehn-Centimes-Stückes konnte ein Knauf gedreht werden, durch den anschließend Strom floss. Die Leistung wurde danach bewertet, wie lange es jemand – zur Freude der Umstehenden – schaffte, seine Hand an ebendiesem Knauf zu halten. Auch Espelkamps Bürgermeister Dr. Henning Vieker interessierte sich für diesen historischen Automaten – so wie für die Ausstellung insgesamt. „Für Espelkamp ist es eine Bereicherung, dass wir das Automatenmuseum vor Ort haben und immer wieder so außergewöhnliche Ausstellungen erleben können.“

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