-
29.09.2023 Espelkamp Gesellschaft
Die Wurzeln der Weher Bockwindmühle reichen rund 400 Jahre zurück – doch das Konzept für das entstehende Museum ist auf die Zukunft ausgerichtet. Ländliches Handwerk soll dort ab April 2024 zeitgemäß präsentiert werden. Möglich macht dies eine Spende in Höhe von 15.000 Euro, die der Heimatverein Wehe von Paul und Karin Gauselmann erhalten hat. Um die Handwerkskunst multimedial erlebbar zu machen, hat das Unternehmerehepaar privat 10.000 Euro und über die Paul und Karin Gauselmann-Stiftung noch einmal 5.000 Euro gespendet. Als Dank für die großzügige Unterstützung hat der Weher Heimatverein die Espelkamper Ehrenbürger nun zu einem exklusiven Rundgang eingeladen.
„Für diese großartige Geste kann ich mich im Namen des Heimatvereins nur ganz herzlich beim Ehepaar Gauselmann bedanken“, betonte Friedrich Schepsmeier als Vorsitzender. „Ich habe um eine Spende von 12.000 Euro gebeten und 15.000 Euro erhalten – das erlebt man auch nicht alle Tage.“ Das Geld fließt in die digitale Facette der Ausstellung und ist neben der Anschaffung von zwei Multimediastationen auch für die Entwicklung spezieller Software gedacht. Mit dieser kann beispielsweise ein virtueller Rundgang in der Bockwindmühle ermöglicht, der Arbeitsablauf eines Schmiedes gezeigt oder das Brüten des Storches auf dem Gelände anschaulich dargestellt werden. Daneben wird das Geld auch für acht mit QR-Codes versehene Stelen, die unter anderem Informationen zum Backhaus oder Bienenstand vermitteln, sowie für den erforderlichen Glasfaseranschluss verwendet.
„Es ist wirklich ganz toll, was der Heimatverein hier mit seinem außergewöhnlichen Zusammenhalt auf die Beine gestellt hat“, lobte Paul Gauselmann während des Rundgangs. „Meine Frau und ich freuen uns, wenn wir einen kleinen Beitrag dazu leisten können, diese Gemeinschaft zu stärken und das Wissen um die ländliche Handwerkskunst an nachfolgende Generationen weiterzugeben.“ In dem neu errichteten Fachwerkhaus, das vor allem aufgrund des enormen Einsatzes von Heimatvereinsvorstand Helmut Klasing, langjähriger Leiter des Bereichs Konstruktion und Mechanik der adp Merkur GmbH und maßgeblicher Initiator der Spende, entstanden ist, soll neben dem Schmiede- und Müllerhandwerk auch die Arbeitsweise eines Tischlers oder Stellmachers präsentiert werden. Neben der Schmiedeesse konnte das Ehepaar Gauselmann auch den alten „BauMi“-Motor bestaunen, von dem Helmut Klasing zu berichten wusste, dass die Mühlsteine vor mehr als 100 Jahren von dem 18 PS starken Motor angetrieben wurden.
„Wir möchten aber nicht nur historische Gegenstände zeigen, sondern das Ganze zielgruppengerecht aufbereiten und vor allem auch den Bogen zur Gegenwart schlagen“, erläutert Friedrich Schepsmeier. Dem Vorsitzenden schwebt vor, dass das gesamte Ensemble aus Mühle, Museum und Backhaus zu einem musealen Areal wird, das altes Handwerk und neue Medien optimal miteinander verbindet und gleichzeitig ein Mittelpunkt für die Dorfgemeinschaft darstellt. „Es soll ein hybrides Museum werden“, formuliert Schepsmeier die Vision des Heimatvereins.