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Orgel Alte Klus

02.07.2025 Frotheim | Gesellschaft

Paul und Karin Gauselmann-Stiftung spendet 10.000 Euro für historische Orgel

Musikinstrument in Frotheims Alter Klus wird instandgesetzt

Sie ist 234 Jahre alt und ein echtes Schmuckstück: Die historische Orgel in Frotheims Alter Klus hat Generationen von Menschen musikalisch berührt. Damit sie auch in Zukunft für besondere Momente sorgen kann, wird sie gerade umfangreich instandgesetzt. Die fachmännische Arbeit unterstützt die Paul und Karin Gauselmann-Stiftung mit einer Spende über 10.000 Euro. „Wir sind Herrn und Frau Gauselmann wirklich sehr dankbar, dass sie dieses Vorhaben so großzügig finanzieren“, erklärt Jens Heiderich, Vorsitzender der Frotheimer Dorfgemeinschaft. „Nur dank der gewissenhaften Pflege ist es möglich, die Orgel auch für zukünftige Generationen zu erhalten.“ Die Spende von 10.000 Euro ist die Voraussetzung dafür gewesen, dass der Verein die rund 18.000 Euro teure Instandsetzung überhaupt stemmen konnte.

Bereits im Februar 2024 wurden die 324 Pfeifen – zwölf sind sogar noch aus Holz – ausgebaut, inspiziert und gereinigt. Dafür mussten sie von Ruß und Staub befreit werden, der sich in dem denkmalgeschützten Fachwerkhaus unvermeidbar ablagert. Weil der Orgel die hohe Luftfeuchtigkeit im Gebäude zu schaffen macht, kommt dieser Prozedur eine besondere Bedeutung zu. „Der Paul und Karin Gauselmann-Stiftung ist es ein echtes Anliegen, dass solche identitätsstiftenden Kulturgüter im Mühlenkreis erhalten bleiben“, erläutert Mario Hoffmeister, Leiter des Zentralbereichs Kommunikation der Merkur Group und Überbringer der finanziellen Zuwendung. „Herr Gauselmann wohnt seit fast 70 Jahren in Espelkamp, und solche Projekte liegen ihm am Herzen.“

1818 wurde die Orgel für 80 Taler angeschafft und begleitet seither den Gesang in der Alten Klus. Etwa alle 30 Jahre muss sie unter die Lupe genommen und gewartet werden. In diesem Fall übernimmt das Orgelbauer Mathias Johannmeier aus Levern. Um die Pfeifen wieder auf Vordermann zu bringen, wurde neben einem Orgelhistoriker aus Düsseldorf auch ein Pfeifenmacher aus Kassel konsultiert. Beschädigungen wurden behoben, Unebenheiten geglättet. Johannmeier entfernte zudem das Leder aus einigen Pfeifenhütchen und ersetzte es durch Papier. Anschließend wurden die Pfeifen gestimmt.

„Sie ist die zweitälteste Orgel im Kirchenkreis Lübbecke und eine echte Rarität“, erläutert der Fachmann. Die Pfeifen könnten viele Geschichten erzählen. Wichtig sei, dass das Instrument regelmäßig benutzt werde, dann bleibe es erhalten. „Eine Orgel leidet, wenn sie nicht gespielt wird.“ An diesem Punkt wird es in Frotheim nicht mangeln. Wenn die Orgel nicht instandgesetzt wird, erklingt sie regelmäßig. Bei rund 26 Veranstaltungen im Jahr kommt sie zum Einsatz, darunter auch Taufen und Hochzeiten. „Wir können im Jahr etwa 1200 Gäste bei uns in der Alten Klus begrüßen“, erzählt Jens Heiderich. Und das nächste Konzert steht auch schon fest: Am 3. August wird die generalüberholte Orgel im Rahmen des Orgelsommers erstmals wieder zum Einsatz kommen. Ein Dankeschön-Konzert für alle Unterstützer und Interessierte steht am 21. September auf dem Programm. Es ist geplant, dass der Kirchenmusikdirektor a.D. Martin Rieker aus Bielefeld, Organistin Sabine Wittkötter und die neue Kreiskantorin Rina Sawabe um 17 Uhr auf der historischen Orgel spielen. Mathias Johannmeier wird von der Instandsetzung berichten.

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