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31.01.2024 Espelkamp | Events | Gesellschaft

Genuss und Geschichte des Gerstensafts

Expedition ins Bierreich: Biersommelier Rainer Diekmann begrüßt rund 50 Gäste in der Rentei

Kultgetränk, Genussmittel, Durstlöscher: Rund 92 Liter Bier trinkt jeder Deutsche durchschnittlich pro Jahr. Welch enorme Vielfalt das Getränk besitzt und wie sich diese Sorten am besten mit bestimmten Gerichten kombinieren lassen, beleuchtete Biersommelier Rainer Diekmann nun auf Schloss Benkhausen. Unter dem Motto „Expedition ins Bierreich“ vermittelte er auf humorvoll-joviale Weise viel Wissenswertes rund um Geschichte, Zutaten und Entstehung des Gerstensafts. Dabei standen Genuss und Geselligkeit im Vordergrund: Im Rahmen eines Sechs-Gänge-Menüs konnten die rund 50 Gäste sieben verschiedene Sorten in der Rentei probieren.

Um den Aromen nachzuschmecken, brachte Rainer Diekmann den Gästen die retronasale Verköstigung näher. Sprich: Das Bier sollte nicht nur getrunken werden, sondern sich mit Hilfe der richtigen Atmung geschmacklich auf der Zunge entfalten. „Das klappt zu Beginn der Veranstaltung meist deutlich besser als am Ende“, witzelte der Bier-Experte. Zum Aperitif empfahl er ein klassisches Pils. Dazu wurden Baguette und Landbrot mit Griebenschmalz und Rote-Beete-Pesto gereicht. Weiter ging es mit einem Caesar-Salat, der perfekt mit einem Weizenbier harmonierte. „Hier ergänzen sich die verschiedenen Säure-Grade sehr gut“, erläuterte Diekmann.

Der Bier-Fachmann erklärte, dass die Ursprünge des Gerstensaftes rund 5.000 Jahre zurückreichten und wahrscheinlich auf einen nassen, vergorenen Brotlaib zurückzuführen seien. „Bier ist ein reines Zufallsprodukt“, schlussfolgerte er. Das Gebräu sei schon im alten Ägypten bekannt gewesen und soll unter anderem als Sold für Arbeitskräfte eingesetzt worden sein. Im Mittelalter galt es als eines der wenigen sauberen und damit unbedenklichen Getränke. „Bier war früher frei von Keimen“, so der Biersommelier. „Wasser hingegen galt als gefährlich.“ Da aber auch beim Bierbrauen lange Zeit mit unterschiedlichen Zutaten experimentiert wurde, sah sich der bayrische Herzog Wilhelm IV. im Jahre 1516 genötigt, das deutsche Reinheitsgebot zu erlassen. Fortan durfte Bier ausschließlich aus Gerste, Hopfen und Wasser gebraut werden. Rainer Diekmann wusste etliche Geschichten dieser Art zu erzählen. „Mir liegt es am Herzen, etwas von der Kultur des Bieres weiterzugeben“, erläuterte er. Der Begeisterung der Gäste nach zu urteilen, hat der Sommelier dieses Ziel auf jeden Fall erreicht.

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