„Das allerletzte Einhorn“ von Schloss Benkhausen

Am vergangenen Sonntag verwandelte sich der Schlossgarten von Schloss Benkhausen in eine magische Kulisse: Das Bochumer Ensemble MINT-400 performte das Theaterstück „Das allerletzte Einhorn“, präsentiert vom Espelkamper Arbeitskreis Kultur 5.0. Ob Jung oder Alt – mit ihrem einzigartigen Zusammenspiel aus Musik, Tanz, Poetik und Schauspiel zog die Darbietung das Publikum in ihren Bann.

Die Geschichte vom letzten Einhorn ist ein beliebter Klassiker aus Film und Literatur. Sie erzählt von der Reise des letzten Einhorns, das sich auf die Suche macht, seine Artgenossen zu finden. Gemeinsam mit anderen Fabelwesen begibt es sich in das dunkle Reich von König Haggard und seinem bösartigen, roten Stier. Nach einem mutigen Kampf gegen den Stier geht es als Sieger hervor und rettet alle übrigen Einhörner.

Die moderne Inszenierung auf Schloss Benkhausen lebte nicht nur von der Interaktion mit dem Publikum, sondern begeisterte auch und vor allem durch die ungewöhnliche Location: Das Stück wurde an sechs verschiedenen Stationen auf dem Schlossgelände aufgeführt. Das Publikum begab sich also buchstäblich gemeinsam mit dem letzten Einhorn, dem Zauberer Schmendrick und der Räuberin Molly Grue auf die gefährliche Reise ins Reich von König Haggard. Das Abenteuer begann unter dem Pavillon und endete im finalen Kampf zwischen dem letzten Einhorn und dem roten Stier im Schlosshof.

Anhand der der einzelnen Charaktere und ihrer Schicksale behandelte das Theaterstück wichtige Fragestellungen und Gedanken unserer Zeit: Der Zauberer Schmendrick, der den Traum in sich trägt, ein großartiger Zauberer zu sein, jedoch bisher nicht die gewünschten Kenntnisse besitzt. Das allerletzte und damit einsame Einhorn, das sich auf die Suche nach Gleichgesinnten begibt, und schließlich der tragische, von Einhorn und Stier ausgetragene Kampf zwischen Gut und Böse, in dem die Liebe triumphiert. Die Veranstaltung war ein echter Publikumsmagnet. Zum Ende wurden die Schauspieler mit tosendem Beifall und einer kleinen Hutspende belohnt. Ansonsten war die Darbietung kostenlos.

Neben der Theaterperformance bekamen die Besucherinnen und Besucher auch musikalisch etwas geboten: Begleitet von sanften Klängen der Gitarre trat das Musiker-Duo „Beau Pignon“ aus Emden auf und begeisterte mit Chansons in französischer, deutscher, spanischer, türkischer und englischer Sprache. Nicht nur sprachlich, auch inhaltlich bestach die Musik von Yasemin und Sebastian Geise durch ihre Vielfalt: Ihre Geschichten waren mal fröhlich, mal heiter oder düster. Für angemessene Verpflegung und echte Gaumenfreuden sorgten an diesem Nachmittag die Damen des Landfrauenverbands Fiestel mit ihrer breit gedeckten Kaffee- und Kuchentafel.