Kunstwerke stellen Frage nach gelingendem Leben

Kunstwerke befinden sich in der Regel im geschützten Raum des Museums: hinter dicken Mauern, in wohltemperierten Räumen, behütet vor direktem Sonnenlicht. Beim Skulpturenwettbewerb auf Schloss Benkhausen ist das anders. Bei dieser Veranstaltung werden die Kunstwerke im Freien präsentiert und begegnen den Menschen im Alltag – beim Spazierengehen oder Joggen. Beim mittlerweile fünften Skulpturenwettbewerb, der ab Sonntag, 2. Juli, stattfindet, wird an diesem Erfolgskonzept festgehalten. „Kunst ist im Grunde gar nicht elitär“, erklärt Organisatorin Angelika Gauselmann. „Häufig werden Grundfragen des Lebens behandelt, die jeden gleichermaßen beschäftigen.“

Das gilt auch für das aktuelle Motto „Lebenskunst“. Die 14 Skulpturen und Objekte befassen sich mit der Frage, wie unterschiedlich Menschen mit dem Dasein umgehen und was ein gelingendes Leben ausmacht. Die 14 Kunstwerke tragen Namen wie „Pure Lebenslust“, „Fang heute an“ oder „Tagträumer“ und setzen sich mit bewusster Lebensweise, der persönlichen Freiheit oder der Sehnsucht nach Zufriedenheit auseinander. „Im Prinzip können wir unser Leben wie ein Bildhauer gestalten. Ja, wir können und sollen ,Bildhauer‘ unseres eigenen Lebens sein“, erläutert Angelika Gauselmann.

Neben den 13 Künstlern ist auch die achte Klasse der Birger-Forell-Sekundarschule Espelkamp mit einem Kunstprojekt vertreten. Es heißt „Kurioses in meinem Kopf“ und symbolisiert die vielen Gedanken und Emotionen, denen die Jugendlichen jeden Tag ausgeliefert sind und die von Lebensfreude bis hin zu Versagensängsten reichen. „Jeder Schüler hat seinen Beitrag zum Kunstwerk geleistet“, erzählt Lehrerin Anja Otte. Auch den Aufbau im Schlossgarten übernahmen die Jugendlichen. An drei Vormittagen arbeiteten sie daran, die vier 1,5-Meter hohen Plexiglasscheiben zwischen die massiven Holzbalken zu spannen.

Der Skulpturenwettbewerb dauert vom 2. Juli bis zum 29. Oktober. In dieser Zeit sind alle Kunstwerke frei zugänglich. Die Eröffnung ist am 2.7. ab 11 Uhr, am Samstag 1.7. können die Besucher im Park einige Künstler beim Aufbau beobachten. Erstmals sind auch einige Exponate an der Ellerburgruine zu sehen. Auch dieses Jahr werden die besten Werke prämiert und mit Preisen von 1.000, 500 und 300 Euro ausgezeichnet.