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21.03.2023 Espelkamp Gesellschaft
Der Startschuss für die Schlaganfall-Info-Tour ist gefallen. Die Stadtsparkasse Rahden machte am Montag den Anfang und öffnete ihre Räumlichkeiten für die große Gesundheitsaktion im Mühlenkreis. In den nächsten eineinhalb Wochen wird Dr. Georg Backhausen bei rund 300 Personen die individuellen Risikofaktoren für einen Schlaganfall bestimmen. In einer kostenlosen Untersuchung, die etwa 15 Minuten dauert, werden Blutdruck, Cholesterin und Zuckerwert gemessen. Auch Faktoren wie Körpergewicht und möglicher Bewegungsmangel werden einbezogen, um ein Risikoprofil zu erstellen, das die Basis für eine effektive Vorsorge bildet. Die Schlaganfall-Prophylaxe ist 2001 von Paul Gauselmann initiiert worden und dem Unternehmer immer noch eine Herzensangelegenheit. Gemeinsam mit der Sparkasse Minden-Lübbecke sowie der Stadtsparkasse Rahden richtet die Gauselmann Gruppe die Aktion jedes Jahr aus. Bei der mittlerweile 20. Auflage sind sämtliche Untersuchungstermine bereits ausgebucht.
Als Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Rahden hieß Hartmut Jork zunächst alle Beteiligten willkommen: „Wir freuen uns, dass wir dieses wichtige Thema nach zweijähriger Corona-Pause wieder in den Mittelpunkt rücken können.“ Auch die Pandemie habe nichts daran geändert, dass Schlaganfälle in Deutschland immer noch die dritthäufigste Todesursache seien. Vor diesem Hintergrund bleibe das Thema Vorsorge hochaktuell. Für die Gauselmann Gruppe war Mario Hoffmeister, Leiter Zentralbereich Kommunikation, vor Ort. Er wies darauf hin, dass es neben den Untersuchungen immer auch darum gehe, grundsätzlich für das Thema Schlaganfall zu sensibilisieren. „Wer hier keinen Termin mehr bekommen hat, kann auch zum Hausarzt gehen und dort das individuelle Schlaganfall-Risiko bestimmen lassen“, betonte Mario Hoffmeister. Diesen Hinweis nahm Dr. Georg Backhausen dankbar auf und machte deutlich, dass eine solche Untersuchung auch für Menschen mittleren Alters sinnvoll sei. „Ich wünsche mir, dass sich gerade diejenigen untersuchen lassen, die nicht regelmäßig zum Arzt gehen.“
Dr. Backhaus erklärte auch, dass viele Menschen eine gewisse Scheu hätten, ihr Risikoprofil ermitteln zu lassen, weil sie dieses lieber nicht so genau kennen wollten. Die Angst davor sei aber unbegründet. „Die Risikofaktoren sind einfach festzustellen und leicht zu behandeln“, so der Mediziner. Häufig reiche es schon aus, sich mehr zu bewegen, die Ernährung etwas umzustellen und das Körpergewicht zu reduzieren. Auch medikamentös lasse sich schnell ein positiver Effekt erzielen. „Risikofaktoren zu haben, ist nicht schlimm. Man kann gut etwas dagegen machen.“
Auch die Landtagsabgeordnete Bianca Winkelmann (CDU) war zum Auftakt mit von der Partie. Sie bedankte sich bei der Gauselmann Gruppe und der Sparkasse für ihr jahrzehntelanges Engagement bei der Schlaganfall-Info-Tour und wies in Zusammenhang mit der Krankheit auch auf die Belastung für die Angehörigen hin. „Als Angehöriger steht man oft wie vom Donner gerührt da und weiß gar nicht, was man machen muss.“ Die Bedeutung der Angehörigen hob auch Dr. Backhausen hervor. „Bei einem Schlaganfall ist es ganz wichtig, dass sofort gehandelt wird.“ Je schneller ein Patient behandelt werde, desto größer sei die Chance, dass keine bleibenden Schäden zurückblieben. Deshalb sei es wichtig, mögliche Symptome wie Seh- oder Sprachstörungen sowie partielle Lähmungen schnellstmöglich abzuklären. „Es können Vorboten eines Schlaganfalls sein. Deshalb rate ich dazu, bei solchen Symptomen umgehend den Arzt aufzusuchen.“