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Zwei Meister ihres Metiers vor der Kamera: Unternehmerdokumentation über Paul Gauselmann mit Mario A

08.07.2016 Espelkamp | Gesellschaft

Zwei Meister ihres Metiers vor der Kamera: Unternehmerdokumentation über Paul Gauselmann mit Mario Adorf

Im historischen Trauzimmer von Schloss Benkhausen unterhielten sich zwei Tage lang vor laufender Kamera, in gediegenen Ledersesseln sitzend, zwei lebenserfahrene Herren über Vergangenes, Erlebtes und Gegenwärtiges. Der eine von Ihnen, Paul Gauselmann, 81-jähriger Industrieller mit einem weltweiten Netz von Unternehmen und mehr als 9.500 Mitarbeitern, den die Medien auch gern den „König der Spielautomaten“ nennen. Der andere Mario Adorf, mit seinen 85 Jahren immer noch Deutschlands bedeutendster Schauspieler und mit einer internationalen Filmkarriere, die ihresgleichen sucht. Beide Meister ihres Metiers, beides Persönlichkeiten mit Charisma und Charakter.

Anlass für das Gespräch war ein ungewöhnliches Projekt des Filmemachers Alexander Dannenberg. Aufgefallen war ihm, dass Paul Gauselmann als einer der letzten Unternehmerpersönlichkeiten, die ihre Wurzeln in der frühen Nachkriegsgeschichte hat, seinen von ihm gegründeten Konzern immer noch aktiv gestaltend selber führt. Ein Patriarch im besten Sinne des Wortes. Als Gesprächspartner mit ebenbürtiger Persönlichkeit kam für den Filmemacher nur Mario Adorf in Betracht, ebenfalls ein starker Charakter, der überdies schon häufig Patriarchen verkörpert hat.

Für seinen Film, den Dannenberg eine „Dokumentation über Zeitgeschichtliches“ nennt, entwickelte der Filmemacher ein völlig neues Konzept. Ohne Drehbuch und nur mit sehr zurückhaltender Regie blickten die beiden Gesprächspartner durch die Etappen ihres Lebens mit all ihren Höhen und Tiefen.

Zwischen beiden habe die Chemie von Anfang an gestimmt, bestätigen sie unisono. „Wir stammen aus ähnlichen Verhältnissen“, berichtet Paul Gauselmann dazu. „Mario Adorf ist ohne Vater aufgewachsen, ich ohne Mutter.“ Beide teilen auch ähnliche Erlebnisse während des Krieges, mussten sich immer irgendwie durchschlagen, um zu überleben. Doch während Paul Gauselmann nach dem Krieg voller Tatendrang loslegte, Karriere machte, eine Familie gründete und dann - zunächst nebenberuflich - den Sprung in die Selbstständigkeit als Musikautomatenaufsteller wagte, hatte sich das Bild des zerstörten Deutschlands tief in Mario Adorf eingeprägt. „Mir fehlte es zeitlebens an jedweder unternehmerischer Ader“, räumt er ein, „aber ich habe diese Leute, die ich nach dem Krieg als ‚Macher‘ erlebt habe, immer sehr bewundert!“ Seine späteren Rollen, zum Beispiel als Generaldirektor Heinrich Haffenloher in Kir Royal oder als Kaufhausinhaber Peter Bellheim, unterstreichen diese Affinität zu echten Unternehmertypen und erleichterten ihm gleichzeitig, sich vorbehaltslos und einfühlsam mit Paul Gauselmann über sein Lebenswerk, seine Lebenserfahrungen, Ein- und Ansichten auszutauschen. Der Respekt und die Achtung, die die beiden älteren Herren sich dabei entgegenbrachten, waren auch während der Pressekonferenz nach Abschluss der Dreharbeiten deutlich spürbar.

„Der 45-minütige Film wird kein Spielfilm sein, sondern eher eine Art Dokumentation über das Unternehmertum in der Nachkriegszeit am Beispiel von Paul Gauselmann, der aus einem Einmannbetrieb binnen fast 60 Jahren einen internationalen Konzern aufgebaut hat“, so Produzent Dannenberg. „Firmenpatriarchen wie Paul Gauselmann, die auch mit über 80 Jahren und vor dem Hintergrund einer solchen Erfolgsgeschichte ihr Unternehmen noch aktiv leiten, sind in Deutschland rar geworden. Ebenso rar wie Filmpatriarchen, die sich wie Mario Adorf längst auf ihren künstlerischen Lorbeeren ausruhen könnten, aber trotzdem noch offen sind für ungewöhnliche Projekte wie unsere Dokumentation.“

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